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Blinder Passagier in Binger Wald-Hütte

Franzosenkopf.

2 Grad plus. Schneere­gen mit der Höhe in Schnee überge­hend. Ich bin auf Erkun­dungs­tour im nördlichen Binger Wald. Von Ober­he­im­bach (140 m ü. NN.) steige ich hoch zum Salzkopf (628 m ü. NN.). Vor eine Woche Früh­lings­ge­füh­le. Heute packt der Schnee den Wald noch ein­mal gut ein. Ruhe. Tauwass­er rin­nt mit Luft­blasen gluck­send unter Eis zu Tal. Schmale Bäche stürzen tosend durch den Wald. Tier­spuren. Ich tre­ffe keinen Mensch.

Lauschhütte. Durch den Hin­terein­gang (erkenne ich erst beim Raus­ge­hen) betrete ich das Gasthaus Lauschhütte. Hal­lo? Hal­looo? Die gemütliche Stube ist leer. Tapp, tapp, tapp. Runter durchs Trep­pen­haus zu den Toi­let­ten. Wech­sel ver­schwitztes Unterzeug gegen trock­ene Wäsche. Jacke an. Ruck­sack auf. Tapp, tapp, tapp. Oh, die Haupt­tür ist ver­schlossen. Tapp, tapp, tapp und husch durch den Per­son­alein­gang wieder raus. Nie­mand hat mich bemerkt. Qua­si Blind­er Pas­sagi­er in Berghütte.” :-)

Über den Fran­zosenkopf geht es über einen schmalen Pfad, den ich schon seit let­zten Som­mer im Auge habe, runter zur Schwarzkopf­schafalm”. Schafe sind ver­mut­lich im Stall. Weiß, leise liegt die Alm da, ger­ahmt von Hell-Dunkel-Kon­trasten des Hun­srück­walds. Sonne. Ganz kurz. 15 Uhr. In Ober­he­im­bach eilen ältere Damen mit bun­ten Hütchen zum Fastnacht-Kaffeekränzchen.

Heike Tharun

Autor:

Ich bin Heike Tharun. Unterwegs in den Mittelgebirge rund um meine Heimatstadt Mainz: Oberes Mittelrheintal, Nord-Pfälzer Bergland, Hunsrück, Taunus + in meiner zweiten Heimat: das Oberallgäu bei Oberstdorf, Bad Hindelang, Hinterstein. Ich bin leidenschaftliche Bergwanderin. Bergab-Floh und Bergauf-Schnecke. Ich kenne Höhenangst und weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, mit schmerzendem Knie abzusteigen. Bei Problemen gebe ich nicht gerne klein bei, vor allem wenn mir etwas wichtig ist. Seit 6 Jahren gebe ich als Sportmental-Coach mein Wissen und meine Erfahrungen in Bergmut-Seminaren und -Coachings weiter. Auf Heimatwandern.de zeige ich Dir, wie Du auch mit hohem Sicherheitsbedürfnis mit den Herausforderungen der Berge/der Natur heimisch wirst ohne den eigenen Rhythmus aus den Augen zu verlieren. Du lernst Dein Potenzial abzurufen und mit Selbstvertrauen und Zuversicht in Deinem Lieblingsgebirge unterwegs zu sein! Abonniere meinen Bergmut-Brief, verschenke einen Bergmut-Gutschein oder bestelle fürs kulinarische Gipfelglück unser Buch aus dem Land der 1000 Hügel.

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Wun­der­schöne und stim­mungsvolle Fotos :)
    Und so unter­schiedlich kann sich der gle­iche Tag bei 2/3 Grad plus präsen­tieren. Auf der Hütte Schnee und in der Stadt trock­en und sog­ar etwas Sonne. Ich habe ger­ade die ersten vor­sichti­gen Früh­lingsvi­sio­nen fotografiert.
    Her­zlichst Heike Barz-Lenz

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    • Liebe Frau Barz-Lenz, es freut mich sehr, dass Ihnen meine Bilder gefall­en. Zwar ent­decke ich immer noch bei jed­er Schnee­tour inter­es­sante Motive, aber so langsam wird es Zeit für einen Wech­sel von den Hell-Dunkel-Kon­trasten zu Licht und Farbe :-) Schön, dass sich bei Ihnen schon der Früh­ling zeigt! Her­zliche Grüße Heike Tharun

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  2. Klasse, dass ich Schnee wenig­stens immer mal fotografisch zu sehen bekomme. Da hast du dir wieder einen schö­nen Mittwoch gemacht. :-)
    Liebe Grüße an dich
    Katrin

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    • Traf heute Mor­gen meine Nach­barin Uta. Wir unter­hal­ten uns eine Weile. Dann nimmt sie meine Wan­derk­lam­ot­ten wahr, über­legt kurz: Heute ist Mittwoch, stimmt!” Katrin, es war eine schöne Tour, die ich schon länger im Hin­terkopf hatte.

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  3. Wenn ich dann ein­mal ein Tapp tapp tapp” höre, rufe ich laut Heike, ste­hen bleiben” :-)

    Und schöne Fotos zu deinem Bericht, vorallem die ersten bei­den gefall­en mir.

    Liebe Grüße
    Elke

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    • Was für eine Geschichte. Habe wirk­lich erst beim Raus­ge­hen real­isiert, das geschlossen war :-)))

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