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Komfortzone erweitern. Kleiner Kniff für Wanderer mit Schweinehund! (Nachklapp)

Konfortzone. (Foto: © LUCKAS - Fotolia.com)

Wenn es darum geht sich oder eine Sit­u­a­tion zu verän­dern, ist der Tipp die Kom­fort­zone zu ver­lassen“ ein landläu­figer Ratschlag. Gemeint ist eigentlich, lieb gewonnene Kuschel­räume und Bequem­lichkeit­en aufzugeben. Aber wer ver­lässt schon gerne die warme Stube“ der Gewohn­heit­en, um ins kalte Wass­er“ zu sprin­gen? Da legt sich der eine oder andere Schweine­hund schon mal bre­it und quer in den Weg. Wie lässt er sich dazu bewe­gen, den Weg zu räu­men? Eine Möglichkeit ist, es sich emo­tion­al leichter zu machen. Zum Beispiel indem man die innere Hürde mit einem sprach­lichen Kniff ein­fach tiefer legt. Also statt neg­a­tiv vom Kom­fort­zone ver­lassen“ bess­er pos­i­tiv vom Kom­fort­zone ausweit­en“ spricht. Das klingt nach sprach­lich­er Spitzfind­igkeit. Ist es aber nicht. Ich erlebe das Tren­nen von Bequem­lichkeit­en und Gewohn­heit­en tat­säch­lich als etwas Positives.

Let­ztes Jahr habe ich damit begonnen auch im Win­ter Rad zu fahren und zu wan­dern. Ich bin vier Tage die Woche Büroar­bei­t­erin und habe auch zu Hause oft am PC zu tun; da ist mir die Decke allmäh­lich auf den Kopf gefall­en. Das Ziel war deshalb: weniger sitzen, mehr aus eigen­er Kraft bewegen.
Klar, am Anfang bin ich schon hin und wieder über meinen Schweine­hund gestolpert. Es hat schon Tage gegeben, wo mir durch den Kopf geschossen ist: Och, bei dem Regen wäre es doch viel beque­mer mit dem Auto zu fahren. Oder: Bei dem Nebel kannst Du eh nicht fotografieren beim Wan­dern, ist doch viel gemütlich­er am Schreibtisch. In den ersten Wochen hat mich die Frage nach dem Wet­ter am näch­sten Tag wirk­lich sehr beschäftigt. Aber ich bin drange­blieben. Die Verän­derung kam zunächst unbe­merkt. Irgend­wann habe ich erstaunt fest­gestellt, dass es mich über­haupt nicht mehr juckt, ob es schneit, reg­net oder eben nicht.

Der Win­ter hat seinen Schreck­en ver­loren. Seit­dem ich so zu sagen das Jahr mit Out­doorak­tiv­itäten durch­mache“, empfinde ich die kalte, dun­kle Jahreszeit deut­lich anders. Angenehmer. Er ist keine Aus­nahme­si­t­u­a­tion mehr. Er ist kürz­er, heller, weniger ein­schränk­end. Der Wech­sel der Jahreszeit­en ist fließen­der, nor­maler, erträglich­er gewor­den. Ein Kreis­lauf. Die zeitlichen Spiel­räume, um draußen aktiv zu sein, sind größer gewor­den. Das gilt übri­gens für das ganze Jahr. Denn auch Regen­t­age im Som­mer sind keine Bar­riere mehr, das Rad im Keller oder die Wan­der­schuhe ungeschnürt zu lassen.

Bequeme Ver­hal­tensweisen aufzugegeben empfinde ich in diesem Fall nicht als Ver­lassen“, son­dern eher als Ausweit­en“ mein­er Wohlfüh­lzone. Ich habe nichts zurück­ge­lassen, son­dern hinzuge­won­nen. Und zwar die Frei­heit draußen unter­wegs zu sein, wann immer es mir danach ist. Die Unab­hängigkeit von äußeren Umstän­den — in diesem Fall von Wet­ter und Tem­per­atur —  hat mich zufrieden­er gemacht.

Die eige­nen Gren­zen ausweit­en, darum ging es auch in dem Inter­view mit der Glo­be­trot­terin Con­ni Biesal­s­ki, das ich hier im Blog vor ein paar Tagen angeteasert und ver­linkt habe. Ich fand es deshalb so span­nend, weil sie ganz selb­stver­ständlich von Kom­fort­zone ausweit­en“ spricht; also en pas­sant den inneren Schweine­hund aus­trickst. Lange Rede kurz­er Sinn, mit diesem Beitrag schicke ich dem Link­tipp einige Gedanken hin­ter­her, damit meine Inten­tion, die damit ver­bun­den war, ver­ständlich­er und klar­er wird. ;-)

Heike Tharun

Autor:

Ich bin Heike Tharun. Unterwegs in den Mittelgebirge rund um meine Heimatstadt Mainz: Oberes Mittelrheintal, Nord-Pfälzer Bergland, Hunsrück, Taunus + in meiner zweiten Heimat: das Oberallgäu bei Oberstdorf, Bad Hindelang, Hinterstein. Ich bin leidenschaftliche Bergwanderin. Bergab-Floh und Bergauf-Schnecke. Ich kenne Höhenangst und weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, mit schmerzendem Knie abzusteigen. Bei Problemen gebe ich nicht gerne klein bei, vor allem wenn mir etwas wichtig ist. Seit 6 Jahren gebe ich als Sportmental-Coach mein Wissen und meine Erfahrungen in Bergmut-Seminaren und -Coachings weiter. Auf Heimatwandern.de zeige ich Dir, wie Du auch mit hohem Sicherheitsbedürfnis mit den Herausforderungen der Berge/der Natur heimisch wirst ohne den eigenen Rhythmus aus den Augen zu verlieren. Du lernst Dein Potenzial abzurufen und mit Selbstvertrauen und Zuversicht in Deinem Lieblingsgebirge unterwegs zu sein! Abonniere meinen Bergmut-Brief, verschenke einen Bergmut-Gutschein oder bestelle fürs kulinarische Gipfelglück unser Buch aus dem Land der 1000 Hügel.

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