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Trittsicherheit: So setzt Du die Füße richtig auf!

Oelsbergsteig

Wie soll ich beim bergauf und bergab Gehen auftreten: Mit dem Ballen oder mit dem ganzen Fuß? Solche oder so ähn­liche Fra­gen wer­den mir in der Prax­is oft gestellt, wenn es um unter­stützende Gehtech­nik beim Berg­wan­dern geht.

Das Auftreten beim Gehen in den Berg ist keine Frage des Entwed­er ‑oders.

Entschei­dend ist, dass Du beim Gehen ein sicheres Gefühl hast!

Welche Auftritt­tech­nik Du wählst, um tritt- bzw. stand­sich­er in den Bergen zu wan­dern, hängt zu vorder­st von zwei Bedin­gun­gen vor Ort ab:

  • der Beschaf­fen­heit des Bodens und
  • dem Nei­gungswinkel des Weges oder des Pfades.

Egal ob bre­it­er Weg oder schmaler Pfad: Wenn der Boden hart und grif­fig ist, dann find­est Du am besten Halt, wenn Du mit dem ganzen Fuß auftrittst.

Auf diese Art und Weise ver­schenkst Du keinen wertvollen Grip, son­dern nutzt jeden Mil­lime­ter der Pro­fil­fläche Deines Wan­der­schuhs für Deine Trittsicherheit.

Die bessere Grif­figkeit sorgt beim bergauf Gehen dafür, dass Du den näch­sten Schritt immer aus einem sicheren Stand her­aus angehst.

Beim bergab Gehen wer­den außer­dem die Kräfte, die auf die Bein- und Kniege­lenke wirken, auf eine größere Fläche verteilt.

Grund­sät­zlich ist das Gehen am Berg mit leicht schräg geset­zten Füßen ein­fach­er, egal ob Du rauf oder runter gehst. Nei­gun­gen gle­ichst Du damit etwas aus.

Wenn der Boden weich und schräg ist, find­et das Pro­fil der Wan­der­schuhe gerin­gen oder gar keinen Wider­stand. Die Füße flutschen unkon­trol­liert nach allen Seit­en weg. Platsch!

Den besten Halt find­est Du in solchen Sit­u­a­tio­nen, wenn Du die Kan­ten Dein­er Schuhe ein­set­zt. Du drehst Dich mit dem ganzen Kör­p­er seitlich zur Schräge. Der führende Fuß wird nun auf die Leiste geset­zt und dann belastet. Dabei kerb­st Du automa­tisch eine Art Stufe in den weichen Unter­grund. Wenn der belastete Fuß Halt gefun­den hat, ziehst Du den anderen Fuß auf die gle­iche Art und Weise nach. Auf diese Weise steigst Du Schritt für Schritt nach oben bzw. unten.

Auf geneigten, fel­si­gen Pas­sagen kann es sein, dass der Boden so uneben ist, dass Du kaum mit der ganzen Fuß­sohle auf­set­zten kannst. Der Unter­grund ist mit kleineren Steinen durch­set­zt, kleine Felsstücke ste­hen raus oder es ist über­haupt keine Fläche mehr erkennbar. Im opti­malen Fall tun sich natür­liche Stufen im fel­si­gen Unter­grund auf.

Wo zwar der Unter­grund fest und grif­fig ist, es aber an Fläche fehlt, um den ganzen Fuß aufzuset­zen, kommt man nicht umhin, mit den Fußballen, Fußspitzen oder den Kan­ten aufzutreten.

Bitte achte in diesen Fällen aber unbe­d­ingt darauf, dass Du die Fläche, die Dir die Natur für den Tritt zur Ver­fü­gung stellt, voll ausnutzt.

Wenn Platz ist, um den Fußballen zu platzieren, dann tritt auch mit dem gesamten Vorder­fuß auf. Ver­mei­de schnell schnell auf der Fußspitze. Du vergib­st damit die Chance auf Stand­sicher­heit, die Dir der Berg bietet.
Der Berg ist keine Tanzfläche. Berg­wan­dern ist kein Spitzen­tanz – auch wenn manch­mal nichts anderes übrig bleibt als den Fuß frontal mit der Spitze zum Berg in ein­er Fel­sein­buch­tung abzustützen.

Ganz all­ge­mein gilt: Achte beim bergauf und bergab Gehen darauf, dass der belastete Fuß fest und sich­er ste­ht. Und zwar bevor Du den anderen, nicht belasteten Fuß zum näch­sten Schritt hebst!

Übri­gens: Trittsicher­heit ist nicht nur eine Frage des adäquat­en Auf­set­zens der Füße. Der Sit­u­a­tion angepasste Kör­per­hal­tung und Aufmerk­samkeit sind min­desten eben­so rel­e­vant. In meinem Kurs Stress­frei bergauf und bergab“ üben und pro­bieren wir alle drei Aspek­te prak­tisch vor Ort, in geeignetem Ter­rain und unter ver­schiede­nen Bedin­gun­gen: Tritt, Kör­per­hal­tung und Aufmerksamkeit.

Heike Tharun

Autor:

Ich bin Heike Tharun. Unterwegs in den Mittelgebirge rund um meine Heimatstadt Mainz: Oberes Mittelrheintal, Nord-Pfälzer Bergland, Hunsrück, Taunus + in meiner zweiten Heimat: das Oberallgäu bei Oberstdorf, Bad Hindelang, Hinterstein. Ich bin leidenschaftliche Bergwanderin. Bergab-Floh und Bergauf-Schnecke. Ich kenne Höhenangst und weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, mit schmerzendem Knie abzusteigen. Bei Problemen gebe ich nicht gerne klein bei, vor allem wenn mir etwas wichtig ist. Seit 6 Jahren gebe ich als Sportmental-Coach mein Wissen und meine Erfahrungen in Bergmut-Seminaren und -Coachings weiter. Auf Heimatwandern.de zeige ich Dir, wie Du auch mit hohem Sicherheitsbedürfnis mit den Herausforderungen der Berge/der Natur heimisch wirst ohne den eigenen Rhythmus aus den Augen zu verlieren. Du lernst Dein Potenzial abzurufen und mit Selbstvertrauen und Zuversicht in Deinem Lieblingsgebirge unterwegs zu sein! Abonniere meinen Bergmut-Brief, verschenke einen Bergmut-Gutschein oder bestelle fürs kulinarische Gipfelglück unser Buch aus dem Land der 1000 Hügel.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hal­lo Heike!
    Bei einem Kurs vom Alpen­vere­in hat uns der Übungsleit­er 2 anschauliche Regeln mit auf den Weg gegeben, die man sich wie ich finde ganz gut merken kann:
    1) Gehen wie eine alte Kuh: langsam, aber immer
    2) Und fürs Bergabge­hen den Hosen­scheißer­gang’, also etwas bre­it­beinig mit leicht gebeugten Knien
    Und dabei auf senkrechte Druck­be­las­tung von oben achten.

    Viele Grüße
    Biene

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    • Hal­lo, Biene, ja, genau: mit Ruhe plus angepasster Kör­per­hal­tung! Hosen­scheißer­gang”, gold­isch.;-) Liebe Grüße in die Schweiz Heike

      Antworten

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