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Nach dem Weg fragen: Wen Du fragst, was Du fragst und welche Frage Du besser sein lässt.

Deutsche Alleenstraße

Fra­gen kostet nichts. Nach dem Weg fra­gen, mache ich regelmäßig. Vor allem, wenn ich außer­halb mein­er Home­zone unter­wegs bin und das Große und Ganze nicht kenne, den roten Faden ver­loren habe, keinen Nerv habe, mir müh­sam nach dem Prinzip Ver­such und Irrtum den richti­gen Weg zu suchen oder mir die Strecke bis zum näch­sten Ort­sein­gangss­child sparen will, um mich auf der Karte über meinen aktuellen Stan­dort zu versichern.

Leute nach dem Weg fra­gen ist eine effek­tive und schnelle Meth­ode, um sich schnell und zuver­läs­sig in unbekan­ntem Ter­rain zu ori­en­tieren, wenn Du Dir trotz Karte über Deinen Stan­dort unsich­er bist oder Dir der Überblick fehlt.

Voraus­ge­set­zt Du fragst die Richti­gen das Richtige und voraus­ge­set­zt natür­lich Du springst über Deinen Schat­ten und fragst über­haupt, wenn sich die Gele­gen­heit bietet!

Warum Du Gele­gen­heit­en zum Fra­gen beim Schopf pack­en darfst!

Aus Gesprächen mit Fre­un­den, Bekan­nten und Kursteil­nehmer habe ich den Ein­druck gewon­nen, dass Fra­gen nach dem Weg an sich für manche schon eine hohe bzw. unüber­wind­bare Hürde darstellen.

Die einen haben Angst, ihre Frage kön­nte vom Gefragten als Anmache, als uner­wün­schte Kon­tak­tauf­nahme oder eine Form des Ins-Gespräch-kom­men-wollen missver­standen wird.

Die anderen machen sich viele Gedanken, welche Sorte Men­sch sie am besten nach dem Weg fra­gen: Ältere, weil die als geduldig und hil­fs­bere­it gel­ten? Frauen oder Leute, die nor­mal“ ausse­hen, weil diese als am wenig­sten bedrohlich, gefährlich eingeschätzt wer­den? Und so weiter.

Beim Wan­dern führen solche Über­legun­gen nicht wirk­lich weit­er. Denn ger­ade wenn Du eigene Wege gehst, auch mal abseits markiert­er Routen, darf­st Du froh sein, wenn Du im Fall der Fälle über­haupt jeman­den triff­st, den Du fra­gen kannst!

Men­schen erken­nen, die sich auskennen

Echte Glück­str­e­f­fer sind natür­lich Leute, die sich vor Ort ausken­nen, also Ein­heimis­che oder Ort­skundi­ge bzw. Men­schen, die von Ihrem äußeren Erscheinen und vor allem ihrem Tun diesen Ein­druck vermitteln.

Da bieten sich vor allem Men­schen an, die draußen arbeit­en: Förster, Wein­ber­gar­beit­er [Bauer auf dem Feld sitzen meist auf dem Trak­tor und sind schw­er ansprech­bar], Haus­be­sitzer, die im Garten arbeit­en, die Straße kehren, Anwohn­er, die ger­ade aus dem Haus kom­men und in ihr Auto steigen wollen, ältere Herrschaften, die mit den Enkeln spazieren gehen, Män­ner und Frauen, die offen­sichtlich mit dem Hund Gas­si gehen, Briefträger und so weiter.

Die richti­gen Leute tre­f­fen und ansprechen, ist nur die halbe Miete. Der wahre Erfolg der Meth­ode nach dem Weg fra­gen“ hängt mein­er Erfahrung nach vor allem davon ab, was Du fragst!

Fra­gen nach dem Weg, die Dich echt weiterbringen

Da bin ich jet­zt über­fragt.“ Wie oft habe ich diese Antwort schon bekom­men, wenn ich einen offenkundig Ein­heimis­chen gefragt habe, ob er bzw. sie mir auf der Wan­derkarte meinen aktuellen Stan­dort zeigen kann.

Vor allem Ein­heimis­che, die von Karten keine Ahnung haben, bringst Du mit Fra­gen, wie: Kön­nen Sie mir hier auf dem Plan zeigen, wo wir ger­ade ste­hen?“, völ­lig aus dem Konzept. Eher hast Du selb­st als Orts­fremde ihnen den Stan­dort erk­lärt, als das sie Dir ver­trauenswürdig erk­lären kön­nen, an welch­er Stelle ihres Ortes wir ger­ade ste­hen. Also wis­sen tun sie es schon, nur sie sind oft nicht in der Lage, die Stelle auf der Karte zu orten.

Bess­er geeignet für Stan­dortabfra­gen in Ortschaften sind Lage­pläne auf dem Mark­t­platz auf denen meist der Stan­dort markiert ist oder aus­ge­hängte Wan­der­pläne im Wald mit Standortmarkierung.

Erfol­gsver­sprechen­der ist es, wenn Du Ein­heimis­che Fra­gen stellst, bei denen die Gefragten ihre Erfahrun­gen, ihre innere Karte ins Spiel brin­gen können.

Dazu zählen Fra­gen, die sich direkt auf die Örtlichkeit beziehen, in der ihr [der/die Gefragte und Du] euch befind­et und die sich ohne Hil­f­s­mit­tel, wie beispiel­sweise eine Papier­wan­derkarte, beant­worten lassen, wenn man sich auskennt.

Zum Beispiel: Ist diese Straße hier eine Sack­gasse?“ [im Neubauge­bi­et] oder Ist das dort unten im Tal der Ort XY [im Wein­berg]. Oder: Komme ich von hier aus zum Fried­hof, zum Wan­der­park­platz, zum Ort­saus­gang Rich­tung Dorf Z usw.? [im Ort]“

Solche Fra­gen kön­nen Ein­heimis­che und Ort­skundi­ge in der Regel ohne mit der Wim­per zu zuck­en beant­worten. Mit Hil­fe ihrer Antworten, bekommst Du wertvolle Anhalt­spunk­te. Diese helfen Dir, Rückschlüsse zu ziehen und eigen­ständig Deinen Stan­dort auf der Karte zu bes­tim­men. Oder sie unter­stützen Dich dabei, den richti­gen Weg bzw. die richtige Rich­tung zu wählen, um zu einem Anhalt­spunkt [Fried­hof, Park­platz] zu kom­men, der auf der Karte eingeze­ich­net ist.

Trau’ Dich Ein­heimis­chen und Ort­skundi­gen Fra­gen zu stellen, die Dich wirk­lich weit­er­brin­gen. Viel Erfolg damit!

Heike Tharun

Autor:

Ich bin Heike Tharun. Unterwegs in den Mittelgebirge rund um meine Heimatstadt Mainz: Oberes Mittelrheintal, Nord-Pfälzer Bergland, Hunsrück, Taunus + in meiner zweiten Heimat: das Oberallgäu bei Oberstdorf, Bad Hindelang, Hinterstein. Ich bin leidenschaftliche Bergwanderin. Bergab-Floh und Bergauf-Schnecke. Ich kenne Höhenangst und weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, mit schmerzendem Knie abzusteigen. Bei Problemen gebe ich nicht gerne klein bei, vor allem wenn mir etwas wichtig ist. Seit 6 Jahren gebe ich als Sportmental-Coach mein Wissen und meine Erfahrungen in Bergmut-Seminaren und -Coachings weiter. Auf Heimatwandern.de zeige ich Dir, wie Du auch mit hohem Sicherheitsbedürfnis mit den Herausforderungen der Berge/der Natur heimisch wirst ohne den eigenen Rhythmus aus den Augen zu verlieren. Du lernst Dein Potenzial abzurufen und mit Selbstvertrauen und Zuversicht in Deinem Lieblingsgebirge unterwegs zu sein! Abonniere meinen Bergmut-Brief, verschenke einen Bergmut-Gutschein oder bestelle fürs kulinarische Gipfelglück unser Buch aus dem Land der 1000 Hügel.

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hal­lo Heike und Simone,
    das ist schon richtig, dass wir Män­ner nie nach dem Weg fra­gen… Wobei ich das nicht wirk­lich ver­ste­he. Denn schließlich neigen wir Män­ner ja dazu oft den ein­fach­sten und bequem­sten Weg zu gehen… Und da verkürzt das Nach­fra­gen doch eigentlich die Strecke…;-)) Ich frage immer nach dem Weg, trotz GPS.
    Gruß

    Gus­tav

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    • Hal­lo Gus­tav, keine Regel ohne Aus­nahme! Schön, dass Du Dich hier als männlich­er Nach-dem-Weg-Frager out­est! :-) Wahrschein­lich machen es alle Män­ner, wenn keiner/keine dabei ist. Denn wie Du schreib­st, eigentlich eine feine Sache. Her­zliche Grüße und viele schöne Wan­derun­gen in diesem Jahr. Heike

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  2. Hal­lo Heike! Ich frage auch öfters nach dem Weg — trotz GPS. Let­ztens wurde ich sog­ar ange­sprochen, weil man mir wohl ansah, dass ich keine Ein­heimis­che bin ; ) ich glaube Män­ner haben größere Hür­den mach dem Weg zu fra­gen, weil es irgend­wie auch ein Zeichen von Schwäche ist. Witzig wird es vor allem im Aus­land. Da sind dir Kul­turen ganz anders: Asi­at­en z.B. wür­den nie zugeben, den Weg nicht zu ken­nen. Da dreht man schon­mal häu­fig Kreise, bis man die richtige Ort­skundi­ge Per­son trifft :D
    Liebe Grüße Simone

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    • Hal­lo, Simone, was die Män­ner bet­rifft, stimme ich Dir zu, dass es denen oft nicht leicht fällt. Danke für Deinen kleinen Erfahrungs­bericht beim Nach-dem-Weg-Fra­gen in Asien! Hier bei uns am Rhein ist es selb­stver­ständlich Leuten behil­flich zu sein, die sich nicht ausken­nen. Wenn ich jeman­den sehe, der rat­los rum­ste­ht, quatsche ich den an und frage, ob ich weit­er­helfen kann. Wahrschein­lich auch deshalb habe ich selb­st mit dem Fra­gen null Prob­leme. ;-) Liebe Grüße Heike

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