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Wanderkarten kaufen: Auch der Wohlfühlfaktor zählt!

Wanderkarten in der Schublade

Manche Wan­derkarten benutze ich lieber als andere. Die einen ver­sauern regel­recht in der Schublade. Anderen sieht man schon auf den ersten Blick an, dass sie heiß geliebt wer­den: sie sind wellig, zerknickt und gek­lebt und trotz­dem im Dauereinsatz!

Welche Fak­toren entschei­den, ob ich eine Karte gerne benutze?
Worauf kannst Du beim Kauf acht­en, damit eine Wan­derkarte nicht zum (Schub-)Ladenhüter, son­dern zum treuen Begleit­er wird?

Natür­lich spielt die Funk­tion eine Rolle. Kann ich mit der Karte etwas anfan­gen? Finde ich darin die notwendi­gen Infor­ma­tio­nen, um mein Ziel zu erre­ichen? Zeigt das Karten­bild den passenden Auss­chnitt der Land­schaft? Stimmt der Maßstab? Solche Fra­gen brauchen ein ein­deutiges Ja.

Genau­so wichtig sind mir bei ein­er Wan­derkarte das Mate­r­i­al und die Machart. Sie bee­in­flussen, ob ich mich mit ein­er Karte wohlfüh­le und sie deshalb gerne zur Hand nehme oder ob ich nicht mit ihr heimisch werde und sie lieber steck­en lasse.

Wie liegt die Karte in der Hand?

Ob eine Wan­derkarte mein Herz erobert, hängt davon ab, ob sie sich gut anfühlt. Ist das Papi­er rau oder geschmei­dig zwis­chen den Fin­gern? Wan­derkarten mit ein­er Ober­fläche, die zwis­chen den Fin­gern reibt, so dass es mir durch Mark und Beine geht, kom­men, wenn ich sie über­haupt gekauft habe, nur im Not­fall in den Ruck­sack. Meine Lieblingskarten sind die Wet­ter­festen. Unter anderem deshalb, weil sie auf ein­er Folie oder auf einem anderem weichen Mate­r­i­al gedruckt sind. Sie fühlen sich geschmei­dig an. Und sie sind gefäl­lig. Sie lassen sich ohne Muck­en in alle erden­kliche For­mate fal­ten und biegen, ohne gle­ich aus der Form zu ger­at­en. Ich habe immer den passenden Auss­chnitt zur Hand und muss nicht mit einem riesen Lap­pen rum­laufen, den ich auch mit zwei Hän­den kaum bändi­gen kann.

Welches Bild vermittelt die Karte?

Wan­derkarten haben einen prak­tis­chen Zweck. Ihre Auf­gabe ist es primär zu informieren. Über Wegver­läufe, An- und Abstiege, Gewäss­er, die uns in die Quere kom­men kön­nen usw. Entschei­dend ist deshalb, dass die Karte so gestal­tet ist, dass diese Infor­ma­tio­nen mit weni­gen Blick­en erfasst wer­den kön­nen. Ist sie klar und über­sichtlich auf die Infor­ma­tio­nen reduziert, die ich für meine Wan­derung brauche? Oder ist sie klein­teilig und ver­wirrend, so dass ich erst mal stun­den­lang studieren muss, um halb­wegs durchzublick­en? Kann ich an allen Stellen nachvol­lziehen, wie der Weg ver­läuft oder sind die Lin­ien unbe­dacht mit Zeichen über­druckt; wom­öglich sog­ar an Knackpunkten?
Wan­derkarten sind aber auch Bilder. Topographis­che Wan­derkarten bilden die Erdober­fläche der Land­schaft ab: Offene Flächen, Berge, Täler, Wege, Straßen, Wälder, Äck­er, Wein­berge, Bebau­ung usw. Damit wir etwas mit diesem Karten­bild anfan­gen kön­nen, uns ein Bild vom Gelände machen kön­nen, ist es wichtig, dass das Karten­bild die Land­schaft nährungsweise wirk­lichkeits­ge­treu darstellt? Wer­den warme, natür­liche Far­ben ver­wen­det? Simulieren Schraf­furen und Schat­ten eine 3D-Anmu­tung? Diese Fak­toren entschei­den, ob uns die Wan­derkarte anspricht oder ob wir sie eher als tech­nisch und abweisend empfinden?

Wie robust ist die Karte?

Auch wenn ich mich wieder­hole: Meine Lieblingskarten sind die Wet­ter­festen! Nicht nur, weil sie so gut in der Hand liegen (siehe oben), son­dern, weil sie mit mir durch Dick und Dünn gehen. Ger­ade wer wie ich gerne bei Wind und Wet­ter unter­wegs ist, weiß robust gemachte Karten sehr zu schätzen. Sie hal­ten jede Regen aus und müssen nicht nach einem Wassertropfen in den Müll, weil sie kom­plett zer­ris­sen und unbrauch­bar gewor­den sind.
Zu ein­er sta­bilen Machart gehört auch eine solide Fal­tung ab Werk. Wan­derkarten wer­den sehr oft auf und zu gefal­tet. Karten aus Klopa­pi­er (sage ich mal über­spitzt) kannst Du nach ein­er Wan­derung vergessen. Ersten reißen sie auch ohne Regen sofort. Selb­st wenn sie die ersten Touren über­leben, lassen sie sich nach Gebrauch schw­er in die Ursprungs­fas­sung zurück­brin­gen. Ergeb­nis: Weil Du die richtige Falzung nicht mehr find­est, knickst Du die Karte gegen ihren Strich, ver­hed­der­st Dich und das Papi­er ist ruck zuck aus­ge­lutscht. Ander­er­seits darf das Mate­r­i­al auch nicht zu dick sein. Das garantiert eine lan­glebige Fal­tung, aber die Karte wird sper­rig und wider­spen­stig, lässt sich nicht richtig aus­bre­it­en. In bei­den Fällen ste­hen die Aus­sicht­en auf Fre­und­schaft eher schlecht.
Denn wer benutzt gerne eine Karte, die nur Ärg­er macht?!

Faz­it: Beim Kauf ein­er Wan­derkarte ist es nicht nur wichtig auf die Funk­tion­al­ität zu acht­en: Auss­chnitt, Maßstab, Koor­di­naten­sys­tem usw.
Damit eine Wan­derkarte zum treuen Begleit­er wird, zählen auch weiche Kri­te­rien: Wie fühlt sie sich an? Welchen Ein­druck ver­mit­telt sie bei Dir? Wie bewährt sie sich im Wanderalltag?

Da kann der Inhalt ein­er Karte noch so infor­ma­tiv und span­nend sein, wenn Hap­tik, Optik und Prak­tik­a­bil­ität einem guten Gefühl im Weg ste­hen, dann hat sie es schw­er zum Dauer­bren­ner zu wer­den. Das schmälert die Moti­va­tion gewaltig, sie in den Ruck­sack zu steck­en bzw. unter­wegs rauszu­holen und zu benutzen.

Klar, nicht immer hast Du die Wahl zwis­chen mehreren Karten. Aber soll­test Du auswählen kön­nen, dann lasse dich davon leit­en, ob Du Dich mit ein­er Wan­derkarte wohlfühlst oder eher nicht.

Heike Tharun

Autor:

Ich bin Heike Tharun. Unterwegs in den Mittelgebirge rund um meine Heimatstadt Mainz: Oberes Mittelrheintal, Nord-Pfälzer Bergland, Hunsrück, Taunus + in meiner zweiten Heimat: das Oberallgäu bei Oberstdorf, Bad Hindelang, Hinterstein. Ich bin leidenschaftliche Bergwanderin. Bergab-Floh und Bergauf-Schnecke. Ich kenne Höhenangst und weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, mit schmerzendem Knie abzusteigen. Bei Problemen gebe ich nicht gerne klein bei, vor allem wenn mir etwas wichtig ist. Seit 6 Jahren gebe ich als Sportmental-Coach mein Wissen und meine Erfahrungen in Bergmut-Seminaren und -Coachings weiter. Auf Heimatwandern.de zeige ich Dir, wie Du auch mit hohem Sicherheitsbedürfnis mit den Herausforderungen der Berge/der Natur heimisch wirst ohne den eigenen Rhythmus aus den Augen zu verlieren. Du lernst Dein Potenzial abzurufen und mit Selbstvertrauen und Zuversicht in Deinem Lieblingsgebirge unterwegs zu sein! Abonniere meinen Bergmut-Brief, verschenke einen Bergmut-Gutschein oder bestelle fürs kulinarische Gipfelglück unser Buch aus dem Land der 1000 Hügel.

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