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Höhere Gewalt

Fingerhut auf dem Feldberg.

Es ist nicht zu fassen. Eben werfe ich einen Blick in mein Fotoarchiv. Fünf Jahre ist es her, dass ich bei Rup­pertshain rund um den Atzel­berg gewan­dert bin. Damals ent­deck­te ich zufäl­lig den Atzel­bergturm; neben dem alten Fernse­hturm ober­halb von Eppenhain.

Damals schaffte ich ger­ade mal 2/3 der Turmhöhe. Bei­de Knie weich wie Pud­ding, kam ich die Treppe keine Stufe weit­er hoch. Höhenangst. Die habe ich inzwis­chen im Griff. Türme sind inzwis­chen kein The­ma mehr. Heute coache ich erfol­gre­ich andere Men­schen im Umgang mit Tiefe.

Für heute war der Auf­stieg bis ganz nach oben auf die 30 Meter hohe Plat­tform geplant. Zum Son­nenauf­gang. Der Weck­er des Smart­phones vib­ri­ert pünk­tlich um 3 Uhr in der Früh. Das Wet­ter spielt mit. Lock­er bewölkt erkenne ich im Licht der ersten Däm­merung. Trotz ges­per­rter Land­straßen kurz vor Rup­pertshain wegen eines Großbran­des auf einem Gestüt bin ich eine halbe Stunde vor der Sonne auf dem Fußweg zum Atzelbergturm.

Wie vom Don­ner gerührt ste­he ich dann vor dem Schild: Zugang zum Turm wegen Brand­schaden ges­per­rt.“ Hört sich nach verkokel­ten Streben, Trep­pen­stufen an. Was Über­schaubares. Später lese ich im Inter­net: Der Atzel­bergturm stand schon vor einem Jahr von oben bis unten lichter­loh in Flam­men. Und zwar fast auf den Tag genau vor einem Jahr: am 5. Juli 2017. Schon zum zweit­en Mal. Er war erst fünf Jahre alt. Sein Vorgänger bran­nte im August 2008 ab. Solche Jahrestag braucht kein Mensch.

Nach dem Goe­theturm in Frank­furt, der let­ztes Jahr dem Feuer zum Opfer fiel, ist der Atzel­bergturm der zweite auf mein­er Turm­liste, bei dem ich die Erst­bestei­gung bis auf Weit­eres ver­schieben muss;  auf­grund höher­er Gewalt. ;-)

Das Foto zum Artikel ent­stand später am Mor­gen auf dem Feldberg.

Heike Tharun

Autor:

Ich bin Heike Tharun. Unterwegs in den Mittelgebirge rund um meine Heimatstadt Mainz: Oberes Mittelrheintal, Nord-Pfälzer Bergland, Hunsrück, Taunus + in meiner zweiten Heimat: das Oberallgäu bei Oberstdorf, Bad Hindelang, Hinterstein. Ich bin leidenschaftliche Bergwanderin. Bergab-Floh und Bergauf-Schnecke. Ich kenne Höhenangst und weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, mit schmerzendem Knie abzusteigen. Bei Problemen gebe ich nicht gerne klein bei, vor allem wenn mir etwas wichtig ist. Seit 6 Jahren gebe ich als Sportmental-Coach mein Wissen und meine Erfahrungen in Bergmut-Seminaren und -Coachings weiter. Auf Heimatwandern.de zeige ich Dir, wie Du auch mit hohem Sicherheitsbedürfnis mit den Herausforderungen der Berge/der Natur heimisch wirst ohne den eigenen Rhythmus aus den Augen zu verlieren. Du lernst Dein Potenzial abzurufen und mit Selbstvertrauen und Zuversicht in Deinem Lieblingsgebirge unterwegs zu sein! Abonniere meinen Bergmut-Brief, verschenke einen Bergmut-Gutschein oder bestelle fürs kulinarische Gipfelglück unser Buch aus dem Land der 1000 Hügel.

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