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Rund um die Frauensteiner Blutlinde

Frau steht auf einer Mauer und schaut runter nach Frauenstein.

Idealer Sommer-Wanderweg im Taunus

Machen wir noch eine Tour heute?“, frage ich am schö­nen, war­men Feiertagsmon­tag meinen Mann. Ja — eine kleine.“ Neulich habe ich mir den han­dlichen Rother Wan­der­führer“ vom Taunus gekauft – kurz geblät­tert und schon ste­ht die Pla­nung: Von Frauen­stein zum Grauen Stein – Der Taunus im Kleinen“, 11 Kilo­me­ter, 2,15 Stun­den. Klingt gut. Von Mainz sind wir in 20 Minuten auf dem Park­platz in Frauen­stein; sog­ar die Buslin­ie 47 (Mainz/Wiesbaden) macht hier Station.

Los geht es an der 1000jährigen Blut­linde mit­ten im Ort unter­halb der Burg. Wir klet­tern zunächst auf die Burgmauer und betra­cht­en uns dieses ein­drucksvolle Natur­denkmal von oben. Dann erst der Markierung Rhe­in­steig“ und dann dem schwarzen Punkt“ fol­gend den Trep­pen­weg direkt hin­ter der Burg hoch und wir sind unverse­hens auf Goethes Spuren. Wo war der eigentlich nicht? Aber wen wun­der­st. Bei dieser Aus­sicht: Vor uns tut sich die Rheinebene mit Wies­baden, Mainz, Ingel­heim bis weit ins Hin­ter­land auf – link­er Hand der Oden­wald, am Hor­i­zont die Essen­heimer Funkmas­ten im Rhein­hes­sis­chen. Gut, die standen am 6. Juli 1815 – Spazier­gang des 30jährigen Goethes während sein­er Kur in Wies­baden – noch nicht da. Aber baff war er schon der Dichter und Denker, so ste­ht es geschrieben auf dem als Pyra­mide gestal­teten Goethestein“, den wir als ide­ales Aus­flugsziel ans Herz leg­en, z.B. wenn man mal Gästen die Region zeigen möchte.

Es geht weit­er durch Obst­baum­plan­ta­gen, in denen die berühmten Frauen­stein­er Kirschen reifen, durch den Ort rüber zum Sport­platz. Auch ab hier kann man die Tour starten, übri­gens 98% kinder­wa­gen­tauglich! Zunächst Kirschbäume rechts und links des Weges, dann begin­nt der wun­der­schöne Weg durch den Buchen­wald des verträumten Lip­pach­tals mit plätsch­ern­dem Bach zur Kammhöhe. Ein ide­al­er Som­mer­weg für heiße Tage unter lichtem Laub­dach. Oben an der Kreuzung wech­selt die Markierung, wir fol­gen dem rote Kreuz“ bis zum Grauen Stein“. Wie der Rück­en eines Rep­tils ragt die Quarz­itk­lippe aus dem Wald“, schreibt Ulrich Tubbesing im Rother Wan­der­führer. Von Grau keine Spur, das Ungetüm liegt schon länger hier und ist von Moosen über­zo­gen. Von diesem Urzeit-Denkmal geht es wieder auf den Rhe­in­steig, Rich­tung Mon­stranzen­baum (die schöne Geschichte dazu erzählt die Stadt Wies­baden auf ein­er Infotafel am Baum) und weit­er hinab ins Erlen­bach­tal. Über den Schlangenpfad ver­lassen wir Rhe­in­steig und den Wald. Die Rheinebene lieg uns wieder zu Füßen. Ein klein­er Pfad (hier müsste man Kinder­wa­gen sich­er tra­gen – oder eine Umleitung raus­suchen) führt ober­halb des steil abfal­l­en­den Tals auf den Som­mer­berg – immer die Aus­sicht auf den Fluss rechter Hand.

So eine schöne Wan­derung und tat­säch­lich der Taunus im Kleinen“. Urlaub vor der Haustür im wahrsten Sinne des Wortes! Standes­gemäß kehren wir bei Knopp’s Alm ein, aber auch in dem hüb­schen Ort Frauen­stein selb­st find­en sich zahlre­iche Einkehrmöglichkeit­en.

1000jährige Blutlinde in Frauenstein.

1000jährige Blut­linde in Frauenstein.

Goethestein - Aussicht auf die Rheinebene.

Goethestein — Aus­sicht auf die Rheinebene.

Grauer Stein - Quarzitfels im Taunus.

Grauer Stein — Quarz­it­fels im Taunus.

Heike Tharun

Autor:

Ich bin Heike Tharun. Unterwegs in den Mittelgebirge rund um meine Heimatstadt Mainz: Oberes Mittelrheintal, Nord-Pfälzer Bergland, Hunsrück, Taunus + in meiner zweiten Heimat: das Oberallgäu bei Oberstdorf, Bad Hindelang, Hinterstein. Ich bin leidenschaftliche Bergwanderin. Bergab-Floh und Bergauf-Schnecke. Ich kenne Höhenangst und weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, mit schmerzendem Knie abzusteigen. Bei Problemen gebe ich nicht gerne klein bei, vor allem wenn mir etwas wichtig ist. Seit 6 Jahren gebe ich als Sportmental-Coach mein Wissen und meine Erfahrungen in Bergmut-Seminaren und -Coachings weiter. Auf Heimatwandern.de zeige ich Dir, wie Du auch mit hohem Sicherheitsbedürfnis mit den Herausforderungen der Berge/der Natur heimisch wirst ohne den eigenen Rhythmus aus den Augen zu verlieren. Du lernst Dein Potenzial abzurufen und mit Selbstvertrauen und Zuversicht in Deinem Lieblingsgebirge unterwegs zu sein! Abonniere meinen Bergmut-Brief, verschenke einen Bergmut-Gutschein oder bestelle fürs kulinarische Gipfelglück unser Buch aus dem Land der 1000 Hügel.

3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. ab Sport­platz habe ich den Wan­der­weg begonnen, es gibt unter­wegs viele Abzwei­gun­gen, welche ist die richtige? für total Ort­sunkundi­ge ist die Beschrei­bung viel zu unge­nau. am roten Kreuz führt der Pfeil sowohl nach links wie nach rechts, welche Rich­tung stimmt. und so geht es weit­er, ohne immer wieder fra­gen ander­er Wan­der­er wäre ich nie zu Knopps Alm gekommen.
    Bess­er, man würde eine Beschrei­bung mit den Augen eines Unkundi­gen machen.

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    • Liebe Ilse, na’ immer­hin sind Sie ans Ziel gekom­men!!! Fra­gen ist nicht die schlecht­este Tak­tik. Hat­ten Sie eine Karte dabei? Einen lieben Gruß Heike

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  2. Wow, die ist wirk­lich beein­druck­end, diese Linde. Und sieht richtig kräftig und saftig aus. Hof­fentlich bleibt sie noch lange erhal­ten. Schöne Tour, liebe Heike. Und sich­er nicht zu lang für deinen Mann. :-)

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