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Bremse lösen mit Gespür

Schneckenkopf

Mit Brem­sen­lösen habe ich so meine ganz eige­nen Erfahrun­gen gemacht im Leben. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich vielle­icht mal bei ein­er mein­er Wan­derun­gen zum Besten gebe. Heute erzäh­le ich Ihnen von einem sehr wertvollen Schatz. Es geht um den Wert Beweglichkeit. Ein Gut an sich, das sorgsam gehütet, gepflegt und geschätzt wer­den will, wenn wir sein Leicht­es vom Kopf bis zu den Füßen genießen wollen.

Beweglichkeit bedeutet Gelenkigkeit, Dehn­fähigkeit, Flex­i­bil­ität und Biegsamkeit unseres Kör­pers. Unter Beweglichkeit ver­ste­hen wir auch die Bere­itschaft Neues zu pro­bieren, Per­spek­tiv­en zu wech­seln oder sich auf Alter­na­tiv­en einzu­lassen. Beweglichkeit ist uns lange so selb­stver­ständlich, dass wir sie meist erst dann schätzen ler­nen, wenn sie den Bach runter geht. Wir fühlen uns eingerostet, block­iert, fest­ge­fahren, gebremst, fest­ge­hal­ten, starr und steif. Kurz: nicht wohl in unser­er Haut.

In diesem Blog­a­r­tikel erfahren Sie, wie Sie mit Wan­dern solche Brem­sen lösen kön­nen. Das funk­tion­iert nicht wie beim Aut­o­fahren per Knopf­druck. In diesem Fall brauchts ab bis­serl Gespür! Für sich selb­st und für das, was so um einem herum ab geht.

Beweglichkeit spüren Sie beim Wan­dern ganz ein­fach, indem Sie sich bewe­gen. Bin­sen­weisheit, aber wahr. Wenn Sie darauf acht­en, merken Sie schon nach kurz­er Zeit, wie beim Gehen Muskeln und Knochen anfan­gen zu arbeit­en, die Arme schwin­gen, die Füße auf dem weichen Wald­bo­den fed­ern, die Fußge­lenke den Füßen beim Abrollen helfen, Schritt für Schritt der Kopf leichter wird, sich Gedanken ord­nen, wieder schön ein­er nach dem anderen kommt statt alle auf ein­mal. Was machen eigentlich die Hände? Schaukeln die beim Gehen in den Handge­lenken? Acht­en Sie bei der näch­sten Wan­derung ein­mal bewusst darauf.

Arme schwingen.

Schaukeln Hände beim Gehen in den Handgelenken?

Beweglichkeit macht sich selb­st nach dem Wan­dern deut­lich bemerk­bar. In Form von Zufrieden­heit zum Beispiel, wenn Sie sich trotz Hin­dernisse und Wider­stände (Regen, Stei­gung, Dis­tanz, zu viel Arbeit usw.) in Bewe­gung geset­zt haben, ihren inneren Schweine­hund in die Schranken gewiesen haben. Sie feiern Erfol­gser­leb­nisse, zum Beispiel einen Weg mit vie­len Auf und Abs, eine beachtliche Dis­tanz (die Sie sich vorher gar nicht zuge­traut hät­ten) – im eige­nen Tem­po – gemeis­tert zu haben. Sie hat­ten den Wan­der­weg ganz für sich alleine, kon­nten Ruhe genießen, weil Sie zum Beispiel mit­ten in der Woche gewan­dert sind und nicht am Woch­enende, wenn laut tratschende Heer­scharen durchs Gelände ziehen. Sie haben abends richti­gen Appetit aufs Abend­brot. Sie sind von Kopf bis Fuß wirk­lich erschöpft, fall­en mit wohligem Gefühl ins Bett und schlafen auf der Stelle ein ohne sich stun­den­lang nach links und rechts zu wälzen. Und? Löst sich was?!

Schnecke am Baumstamm.

Beweglichkeit bringt voran. Egal in welchem Tem­po wir unter­wegs sind.

Und last but not least: Die Natur zeigt uns wies geht mit der Beweglichkeit. Um uns herum fließt, strömt, biegt, schwingt, windet, wiegt es sich, springt, schlägt Hak­en, hüpft, gleit­et es was das Zeug hält. Beweglichkeit riechen wir, wenn sich der Duft des Flieders von der Luft zu unser­er Nase tra­gen lässt.  Beweglichkeit hören wir an einem Bach oder einem Wasser­fall. Beweglichkeit spüren wir als Wind auf Ihrer Haut. Beweglichkeit live und in Farbe. Mit ein biss­chen Phan­tasie kön­nen Sie sich hier richtig was abgucken.

Wasserfall.

Beweglichkeit verän­dert.

Apro­pos abguck­en. Wie geht die Natur eigentlich mit Hin­dernissen um? Schauen es wir uns um: Ges­tautes Wass­er steigt in die Höhe, läuft über, sucht sich einen Ausweg, tritt über die Ufer, schafft sich Platz. Pflanzen wach­sen um Hin­dernisse herum, sprießen durch Beton, suchen sich Ritzen. Fest­ge­bun­den Zweige biegen sich behar­rlich im Wind bis sich das Seil lock­ert und löst oder wach­sen ein­fach in eine andere Rich­tung. Mag­no­lienäste brechen irgend­wann ab, wenn sie zu schw­er und starr gewor­de­nen sind und treiben an der Bruch­stelle neu aus. Natur bleibt in Bewe­gung. Passt sich an Gegeben­heit­en an. Ein­fach so aus sich her­aus. Gut, oder?

Alter Baum mit jungen Trieben.

Beweglichkeit hält jung, egal wie alt wir sind.

Und was ist Ihr Geheim­rezept für Beweglichkeit?

Kribbelt es Ihnen unter den Fuß­sohlen? Haben Sie jet­zt richtig Lust auf Beweglichkeit? Dann gehen Sie doch ein­fach mal bei ein­er mein­er näch­sten Touren mit. Ich freue mich auf Sie!

Heike Tharun

Autor:

Ich bin Heike Tharun. Unterwegs in den Mittelgebirge rund um meine Heimatstadt Mainz: Oberes Mittelrheintal, Nord-Pfälzer Bergland, Hunsrück, Taunus + in meiner zweiten Heimat: das Oberallgäu bei Oberstdorf, Bad Hindelang, Hinterstein. Ich bin leidenschaftliche Bergwanderin. Bergab-Floh und Bergauf-Schnecke. Ich kenne Höhenangst und weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, mit schmerzendem Knie abzusteigen. Bei Problemen gebe ich nicht gerne klein bei, vor allem wenn mir etwas wichtig ist. Seit 6 Jahren gebe ich als Sportmental-Coach mein Wissen und meine Erfahrungen in Bergmut-Seminaren und -Coachings weiter. Auf Heimatwandern.de zeige ich Dir, wie Du auch mit hohem Sicherheitsbedürfnis mit den Herausforderungen der Berge/der Natur heimisch wirst ohne den eigenen Rhythmus aus den Augen zu verlieren. Du lernst Dein Potenzial abzurufen und mit Selbstvertrauen und Zuversicht in Deinem Lieblingsgebirge unterwegs zu sein! Abonniere meinen Bergmut-Brief, verschenke einen Bergmut-Gutschein oder bestelle fürs kulinarische Gipfelglück unser Buch aus dem Land der 1000 Hügel.

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